Monatsbericht März 2022

LOW Hessen Kreisgruppe Darmstadt/Dieburg

Die LOW Kreisgruppe DA/DI hat einen neuen Weg für das Treffen der Landsleute gesucht, und hat ihn gefunden.

Unser erstes Treffen, auf diesem Weg, fand am 12.März 2022 zusammen mit der Heimatgruppe der Insterburger im Bürgermeister Pohl- Haus in Wixhausen statt.

Der Zuspruch aus beiden Gruppen war sehr groß, und wir konnten mit insgesamt 29 Teilnehmern die Stunden genießen.

Der Austausch von Informationen mit den Tischnachbarn war sehr groß, und wurde sehr intensiv genutzt.

Wir glauben, dass der gefundene Weg, ein guter Weg ist, um die immer kleiner werdenden Gruppen der einzelnen Landsmannschaften doch noch zusammen zu bringen und zusammenzuhalten.

Die ersten begrüßenden Worte sprach Renate Buslaps von der Heimatgruppe der Insterburger, und hieß alle recht herzlich willkommen.

Auch der Vorsitzende der Insterburger, Jürgen Pantel, sprach begrüßende Worte, ebenso Gerhard Schröder der Vorsitzende der LOW-DA/DI. Die Insterburger unterstützten die Willkommens-Grüße mit einem „Schlubberchen“ selbst hergestelltem Bärenfang. Die LOW-DA/DI verteilte Königsberger Marzipan-Herzen zur Begrüßung.

Nach den Grußworten und kurzen Informationen wurde ein gemeinsames Mittagessen eingenommen, welches das Gefühl einer großen Gemeinschaft vertiefte.

Im weiteren Verlauf dachte man auch an die Geburtstagskinder der LOW und Insterburger der letzten Monate, wobei man feststellte, dass bei der LOW-DA/DI ein 101jähriges Mitglied – Willy Posegga – besonders zu erwähnen ist.

Im Zusammenhang mit der derzeitigen kriegerischen Situation in der Ukraine haben wir gemeinsam das Gebet der ostpreußischen Dichterin und Ehrenbürgerin, Frieda Jung gesprochen:

Herr, gib uns helle Augen, die Schönheit der Welt zusehen!
Herr, gib uns feine Ohren, dein Rufen zu verstehen!
Und weiche, linde Hände für unserer Brüder Leid,
und klingende Glockenworte für unsere wirre Zeit!
Herr, gib uns rasche Füße nach unsrer Arbeitsstatt
und eine stille Seele, die deinen Frieden hat

Renate Buslaps verlas die Grußworte von Gerlinde Groß, der Vorsitzenden der LOW-Kreisgruppe Frankfurt am Main e.V. die krankheitsbedingt am heutigen Treffen nicht teilnehmen konnte:

Liebe Landsleute,
Nie wieder Krieg! war jahrzehntelang der Leitsatz, der ganz besonders denjenigen unter uns, die auf schmerzhafte Weise ihre Heimat verloren haben, in großen Buchstabe auf die Stirn geschrieben war.
Und doch müssen wir in diesen Tagen wieder erleben, was es heißt, Angst vor skrupellosen Machthabern mit ihren Kriegsgelüsten haben zu müssen.
Schon die Corona-Pandemie hat uns in den vergangenen zwei Jahren erschreckender Weise gezeigt, wie ohnmächtig wir fremden Einflüssen auf dieser, in einem unvorstellbarem Tempo globalisierten Welt, ertragen müssen.
Unerträglich ist es ebenso, dass es selbst in Zeiten der Pandemie in Teilen der Welt nicht ausgeblieben ist, tausendfach Munitionskisten mit abgelaufenen Verfallsdatum über unschuldigen Menschen zu leeren und dann darüber zu diskutieren, ob sie an oder mit Corona gestorben sind.
Sind wir Menschen wirklich dazu verdammt, uns selbst zu vernichten? Heute sage ich: „Nein“
Viele von ihnen wissen, dass ich in den letzten Wochen gesundheitlich behandelt wurde und ich durfte in mehreren Kliniken Menschen kennenlernen, die unter strengen Corona-Auflagen außergewöhnliche Energie aufwenden, um Leben zu retten und lebenswert zu machen ohne nach egoistischer Selbstverwirklichung oder freiheitlicher Grundordnung zu fragen.
Für diese Erfahrung war ich diesen Menschen sehr dankbar und es fiel mir immer wieder ein, was unser Königsberger Philosoph Immanuel Kant Sagte:
„Bin ich eine lernende Seele, hat das Leben auch in seinen dunkelsten Stunden einen unendlichen Wert“
Passend zum heutigen Tag füge ich hinzu: Lernen mussten, konnten und können wir Ostpreußen am besten gemeinsam. Denn Gemeinschaft, Zusammenhalt und Miteinander macht unser Leben besonders lebenswert.
So wünsche ich allen Anwesenden - auch im Namen des Vorstandes der LOW, Kreisgruppe Frankfurt am Main -, trotz aller aktuellen Widrigkeiten für alle heutigen und künftigen Vorhaben in der Gemeinschaft gutes Gelingen.

Gerlinde Groß

Gedichte vorzutragen wurde rege genutzt. Auch die Speisekarte, in ostpreußischer Mundart vorgetragen, war dabei.

Hannelore Neumann gab uns die Information, dass das Land Hessen ein Studienfach für Flucht und Vertreibung in Vorbereitung hat und bald genutzt werden kann.

So verging die Zeit wie im Fluge. Kaffee und gespendeter Kuchen aus dem Teilnehmerkreis versüßte uns den Nachmittag.

Die Zeit war mittlerweile weit vorangeschritten, und man bereitete sich auf den Heimweg vor. Alle Frauen erhielten anlässlich des Weltfrauentages einen Tulpenstrauß „Blumen für den Frieden“ der mit großer Freude entgegen genommen wurde.

Mit dem Wunsch für einen guten Nachhauseweg und einem nächsten gemeinsamen Treffen am 07. Mai 2022 uns alle gesund wiederzusehen endete die Veranstaltung.

Christian Keller

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