Bericht über die Kulturtagung 2020 der Landesgruppe Hessen (LOW)

Im Oktober 2020 fand in Wiesbaden-Naurod die im Frühjahr abgesagte Landeskulturtagung der Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen mit einem umfangreichen Programm statt.

Nach der Begrüßung durch den Landesvorsitzenden der LOW Hessen, Ulrich Bonk, überbrachte die Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Frau Margarete Ziegler-Raschdort, die Grüße der Hessischen Landesregierung. Sie dankte dem Landesvorsitzenden für die Einladung und sprach ihm für seine Arbeit in der Landsmannschaft ihre besondere Anerkennung aus. Die Kulturtage seien ein gelungener und wichtiger Beitrag zum Erhalt des Erbes der Vertreibungsgebiete, die von der Landesregierung gefördert werden. Die Hessische Landesregierung begreift die Unterstützung der Gedenk- und Kulturarbeit nicht lediglich als Pflichtaufgabe sondern als Herzensangelegenheit. Dies hat sie in diesem Jahr mit der Erhöhung der Fördermittel um 50% für die Vertriebenen- und Spätaussiedlerarbeit unter Beweis gestellt. Mit dieser Eindrucksvollen Ausweitung der Unterstützung beweist die Hessische Landesregierung auch 75 Jahre nach Flucht und Vertreibung dass sie den im § 96 des Bundesvertriebenengesetzes festgeschriebenen Auftrag sehr ernst nimmt. Dies geschieht leider nicht in allen Bundesländern.

Ein weiterer Programmpunkt war das Wappentier „der ostpreußische Elch“ über den Hans-Joachim Naujoks mit eindrucksvollen Lichtbildern sprach.

Auch die Landesfrauenreferentin der Ost- und Westpreußen, Karla Weyland, zeigte und kommentierte Lichtbilder von „Posen und dem Posener Land“.

Der ehemalige Fraktionsvorsitzende der CDU im Hessischen Landtag, Dr. Christean Wagner, referierte über „70 Jahre Charta der Deutschen Heimatvertriebenen“ und lobte es als bedeutendes Dokument der Versöhnung in der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Thema von Ulrich Bonk war „die Volksabstimmung in Ost- und Westpreußen am 11. Juli 1920“. In beiden Abstimmungsgebieten stimmten die Wahlberechtigten mit überwältigender Mehrheit von 97,5 % bzw. 92,4 % für den Verbleib ihrer Heimat bei Deutschland.

Den Abschluss des ersten Tages der Kulturtagung bildete der in Versform vorgetragene Text von Karla Weyland über „Die dumme Gans“.

Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Gerd-Helmut Schäfer über „Memelland -wo Deutschland sein Ende hat“. Er schilderte eindrucksvoll mit Lichtbildern die geschichtliche und wechselhafte politische Entwicklung dieses östlichen Gebietes des deutschen Reiches.

Einen weiteren Tagungsbeitrag bildeten die Lichtbilder von Werken des ostpreußischen Malers Günter Skrodzki aus Angerburg, die von Dietmar Balschun erklärt und gezeigt wurden.

Von den Anfangsjahren „des Lagers Friedland“ bis zu dem Empfang der letzten Kriegsgefangenen aus Russland zeigte und erklärte Historiker Dr. Christopher Spatz, ergreifende Lichtbilder aus seinem Buch „Heimatlos“ (Friedland und die langen Schatten von Krieg und Vertreibung)

Zum Abschluss dankte Landesvorsitzender Ulrich Bonk dem Schatzmeister, Kuno Kutz, für die hervorragende Organisation und dem Ablauf der gut besuchten und nach dem Corona Konzept durchgeführten Tagung.

Gerhard Schröder
stellv. Landesvorsitzender der LOW Hessen



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